21.2.17

3,6 Sekunden - 15.Pilgertag

Auf dem Oberfränkischen Jakobsweg
von Bayreuth nach Creußen 21km

David liebt schnelle Autos. Seine Freundin auch. David wird Medizin studieren. Am besten in Wien. 6000 Bewerber auf 300 Plätze. Das kann knapp werden. Aber wird klappen. David grinst: "Ich bin faul, aber ehrgeizig! Ich will der Beste sein. Wenn schon, denn schon. Dann drückt er aufs Gas und der Mercedes schnellt nach vorne. Von Null auf hundert in 3,6 Sekunden. Es drückt uns in die Sitze. "Wie auf dem Rummel", stöhne ich. Oh Gott ist das schnell. Ich schaue nach unten. Eine alte Technik, erlernt auf unzähligen Riesenrädern dieser Welt. David grinst. David grinst eigentlich immer und ich bin ihm dankbar, weil er mich, mit dem Auto seiner Eltern, in 3,6 Sekunden von Dresden nach Bayreuth fährt. Der Regen peitscht an die Scheiben.



Und dann ist Bayreuth einfach da, wie selbstverständlich, als wäre keine Zeit dazwischen gewesen. Ein halbes Jahr ist vergangen. Jetzt haben wir Winter. Und es geht weiter auf dem Oberfränkischen Jakobsweg.



Etwas trostlos, aber schneebefreit mühen sich meine Schuhe auf den feuchten Wegen.  Mein Fuß versinkt im Morast. In Creußen findet sich ein Schild in der Brautgasse. "Noch 2856 km bis Santiago de Campostella."


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